Spocht1.de:

Ein Mann sieht Rot - wieder mal
Berlin - Berlins Verteidiger Josip Simunic bleibt wegen seiner Roten Karte im DFB-Pokal beim Wuppertaler SV (0:2) von einer Geldstrafe verschont.

Josip Simunic spielt seit Sommer 2000 für die Berliner Hertha
Der Klub legt dem impulsiven Kroaten ein Mentaltraining nahe.
"Ich habe mit Joe bereits gesprochen. Er ist bereit, professionelle Hilfe anzunehmen", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß am Donnerstag.
Vier Pokalspiele Sperre
Der Platzverweis in der 75. Minute nach einer Tätlichkeit war bereits die vierte Hinausstellung in den vergangenen acht Monaten für Simunic, der für vier Pokalspiele gesperrt wurde.

"Er ist Konfliktsituationen manchmal nicht gewachsen. Vielleicht kann man das mit professionellen Mitteln verbessern", erklärte Hoeneß.

Pantelic wieder fit
Für die Ligapartie beim Tabellenzweiten Hamburger SV am Samstag ist Simunic spielberechtigt und wird wohl auch im defensiven Mittelfeld auflaufen.
Auch Stürmer Marko Pantelic steht nach überstandener Oberschenkelverhärtung wohl wieder zur Verfügung.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Gilberto (Wadenzerrung).
Geschichte spricht Bände
Simunic' Unbeherrschtheiten sind einem Weltpublikum noch von der WM 2006 im Gedächntnis. Als einziger Spieler in der WM-Geschichte sah er im Vorrundenspiel gegen Australien drei Gelbe Karten und wurde erst danach vom Platz gestellt.
Anfang Mai war dann der Bremer Christian Schulz sein Opfer. Mit einer Sprungattacke verletzte der Kroate Schulz im Gesicht.
Es folgten vier Spiele Sperre und eine Entschuldigung von Simunic: "Es tut mir Leid, was passiert ist, es war keine Absicht von mir."

Berlin - Er riss die Arme nach oben, zeigte zum Berliner Himmel und schrie vor Freude: André Lima hatte Sekunden vorher den 1:0-Siegtreffer für Hertha BSC gegen Hannover 96 erzielt. Es war zugleich sein erstes Tor im Hertha-Trikot. Sein Jubel in der 86. Minute zeigte, welche Anspannung nach diesem Erfolgserlebnis von ihm abfiel. Lima hatte nach einer Flanke von Malik Fathi auf der linken Seite die Kugel an Hannovers Torwart Robert Enke vorbei gespitzelt: Das Leder zappelte im Netz - 1:0. Dass die Fernsehbilder eine knappe Abseitsstellung von Lima bewiesen, trübte seine Freude nicht.
Zuvor hatte er bereits ein Mal vergeblich gefeiert - sein Schuss ins kurze Eck nach einer Flanke von Lukasz Pisczczek in der 79. wurde wegen Abseits nicht gegeben. Da war er bereits über 40 Minuten auf dem Platz. In der 36. Minute kam Lima für den an der Wade verletzten Marko Pantelic.

Viele Chancen für die Herthaner

Auf dem "weißen Rasen" vor 34.213 Zuschauern im Olympiastadion begannen die Herthaner druckvoll. Die Hannoveraner kamen nicht zu einer Torchance in den ersten 45 Minuten. Ganz anders das Team von Lucien Favre. Gilberto zog aus 20 Metern ab. 96-Keeper Robert Enke konnte abklatschen (4.). In der 23. Minute ballerte der Brasilianer den Ball in Rücklage knapp über den Kasten. Weitere Chancen hatten Piszczek in der 30., Patrick Ebert in der 39. Minute.
In der zweiten Halbzeit wurde Hannover stärker und tauchte erstmals gefährlich vor Drobnys Kasten auf (53.). Sergio Pinto zog aus 16 Metern ab - Drobny kam noch an den Ball heran. Drei Minuten später musste sich Herthas Keeper erneut ganz lang machen, um einen Schuss von Pinto am Pfosten vorbei zu lenken.

Die Erlösung

In der 86. Minute dann die Erlösung für die Herthaner und den bisher so schwer kritisierten Torschützen Lima: Das 1:0. Im Olympiastadion wurde nicht nur sein Treffer gefeiert, auch er. Nach Abpfiff hallten "André Lima"-Rufe durchs weite Rund und der Brasilianer war sichtlich gerührt über das Lob der Fans. Als er in der Kurve stand und auf das Hertha-Emblem klopfte, hatte sicher nicht nur er selbst Gänsehaut. Das hatte er gebraucht, Balsam für die Seele und das Torekonto. Auf diesen Treffer hatte er seit Wochen gewartet und konnte ihn nun mit den Fans feiern.

Natürlich freuten sich auch die Mannschaftskollegen über Limas Erfolgserlebnis. Fathi, der den Treffer vorbereitet hatte, sagte: "Lima hatte zu Beginn Schwierigkeiten. Umso schöner ist es für ihn, heute den Siegtreffer zu schießen." Auch Kapitän Friedrich gratulierte dem Brasilianer von Herzen: "Viele hatten Lima schon abgeschrieben, deshalb freut es mich umso mehr, dass er heute getroffen hat." Viele Kritiker hatten ihn nicht mehr auf der Rechnung. Doch Lima hat es gegen Hannover allen gezeigt. Der Bann ist gebrochen, Lima wird jetzt mit weniger Druck spielen können und hoffentlich noch viele Tore für Hertha BSC schießen. "Er hat endlich sein Tor gemacht. Das wird ihm Selbstvertrauen geben", erklärte Trainer Favre. Die Hertha-Fans können also "André Lima"-Rufe üben. Sie werden den Brasilianer in Zukunft hoffentlich noch oft feiern.

Q: Hertha.de

Stellungnahme von Joe Simunic zur Veröffentlichung der Bild-Zeitung

"Bezüglich der Veröffentlichung der Bild-Zeitung vom 14.11.2007, die sich, ohne mit mir gesprochen zu haben, auf kroatische Medien beruft, stelle ich, Joe Simunic, fest, dass ich diese Aussagen so nicht getroffen habe.
Nach vier Platzverweisen innerhalb von sieben Monaten war mir klar, dass es so nicht weitergehen konnte, und darum habe ich mich entschlossen, künftig mit einem Mentalcoach zusammen zu arbeiten.

Dies hatte ich bereits nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 öffentlich betont.

Weltweit ist die Zusammenarbeit mit einem Mentalcoach ein ganz normaler Vorgang. Topsportler wie Dirk Nowitzki, Michael Schumacher und viele andere nehmen oder nahmen im mentalen Bereich Spezialisten in Anspruch. Ich glaube, dass dies der richtige Weg ist.
Da ich feststellen muss, dass Teile der Medien sich schwer tun, mit dem an sich selbstverständlichen Thema sachlich umzugehen, werde ich zu Details dieser Zusammenarbeit keine weiteren Ausführungen mehr machen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Dies bitte ich zu respektieren und werde in Zukunft auf diese Aussage verweisen."

Die Fanfreundschaft ruht für 90 Minuten

Wenn der KSC am Freitag die Herthaner empfängt, liegt die Fanfreunschaft für 90 Minuten auf Eis
"Wir sind bereit", verkündete Lucien Favre am Mittwoch (21.11.07) auf der Pressekonferenz vor dem Spiel der Herthaner beim Karlsruher SC. Auf die Partie am Freitag (23.11.07, 20.30 Uhr) im Wildpark fiebern die Fans schon lange hin. Schließlich kommt es nach dem Aufstieg des KSC in die Bundesliga endlich wieder zu dem besonderen Duell. Die Berliner und die Badener verbindet seit Jahren eine tiefe Fanfreundschaft.

Die Personalistuation ist nun klar

Personell gab es im Vorfeld viele Spekulationen, wer von den Nationalspielern zur Verfügung steht und wie ausgeruht diese sein werden. Nun steht fest: Nicht dabei sind Gilberto und Mineiro, die in der Nacht auf Donnerstag mit Brasilien um wichtige WM-Quali-Punkte gekämpft haben. Sie werden erst am Freitag in Karlsruhe eintreffen. "15 Stunden Flug von Brasilien nach Deutschland sind keine Spielvorbereitung", sagte Manager Dieter Hoeneß. Trainer Favre ist derselben Meinung: "Sie haben Jetlag und am Donnerstagnacht noch gespielt. Das ist gefährlich. Das Verletzungsrisiko ist hoch." Aber es gilt, nicht zu jammern: "Das ist jetzt eben so, wir müssen das beste daraus machen", so Hoeneß. In Zukunft werde die DFL darauf achten, dass die Berliner nach Länderspielen nicht wieder an einem Freitag spielen müssen. Denn Hertha BSC ist der einzige Bundesligaclub mit zwei Stammspielern der Selecao.
Es gibt auch gute Nachrichten von den Nationalspielern. Joe Simunic ist unverletzt vom Spiel der Kroaten im Wembleystadion zurück und für einen Einsatz bereit. Hertha-Kapitän Arne Friedrich wurde mit Blick auf das Freitagsspiel von Bundestrainer Joachim Löw gegen Wales geschont. Marko Pantelic steht Favre ebenfalls zur Verfügung. Der Stürmer kam beim Spiel der Serben gegen Polen nicht zum Einsatz. Da die Serben nur unentschieden spielten, können sie sich nicht mehr für die EM-Endrunde qualifizieren. Somit ist das EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan, das am Samstag nachgeholt wird, bedeutungslos und Pantelic kann rechtzeitig zu den Berlinern reisen. Auch alle anderen Herthaner - mit Ausnahme von Lucio und Christian Müller - sind fit.

Abwehr steht

Über die Aufstellung darf spekuliert werden. Denn Favre verriet nicht, wer für die Brasilianer zum Einsatz kommt: "Lustenberger hat bei der Schweizer U21 überzeugt. Er hat ein Tor geschossen und zwei vorbereitet." Außerdem kommen Pal Dardai und Simunic für das Mittelfeld in Frage. Sicher ist sich der Trainer aber bei seiner Abwehr: "Die steht schon fest."
Die Hertha-Defensive muss auch am Freitagabend gut stehen, denn die Karlsruher sind stark. "Hut ab. Das ist mit großem Abstand der beste Aufsteiger. Ede Becker leistet in Karlsruhe tolle Arbeit. Er hat ein kompaktes Team aufgebaut. Der KSC glänzt als Mannschaft", zollte Hoeneß den Badenern Respekt. Aber deshalb brauchen die Herthaner keine Angst zu haben. Favre stellt sein Team auf die gefährlichen Standards des Gegners ein. Der Schweizer hat viele DVDs geschaut: "Eggimann, Franz und Hajnal haben nach Freistößen, Eckbällen und sogar Einwürfen getroffen."

"Gut traininert"

Aber die Herthaner haben in der Länderspielpause an sich gearbeitet. "Wir haben zehn Tage lang gut trainiert. Wir sind bereit", so Favres Kampfansage. Nach dem 1:0-Sieg über Hannover gehen die Berliner mit Selbstvertrauen ins Spiel. "Wir müssen an die Leistung aus der Partie gegen 96 abknüpfen", sagt Hoeneß.

Ein weiteres gutes Vorzeichen: Die Statistik. Das letzte Aufeinandertreffen in der Bundesliga gewann Hertha BSC 1998 im Olympiastadion mit 2:0. In der Hinrunde schlugen sie die Badener im Wildpark mit 3:1 (Gesamtstatistik).

Vorfreude auf das Duell auf allen Seiten

Nicht nur die Fans freuen sich auf das Spiel im Wildparkstadion, auch die Spieler. Andreas Görlitz blickt im Interview mit herthabsc.de auf die Partie: "Man sieht die Hertha-Schals bei uns im Wildpark und hört natürlich auch die 'Hertha und der KSC'-Gesänge. Deshalb freuen wir Spieler uns auch auf die Begegnung!" Die Fanfreundschaft wird dann aber für 90 Minuten auf Eis liegen. Und nach Schlusspfiff wird wieder zusammen gefeiert. Am besten einen Hertha-Sieg.

Gegenbauer: Keiner ist unverkäuflich

Herthas Aufsichtsrats-Boss vor der Mitgliederversammlung über Geld und Pläne


Berlin - Heute Abend treffen ab 19 Uhr im ICC die Hertha-Mitglieder zusammen. Im Interview mit Aufsichtsrats-Boss Werner Gegenbauer stellte KURIER-Redakteur René Miller die wichtigsten Fragen zur Mitglieder-Versammlung.

Stehen Wahlen oder andere wichtige Entscheidungen an?

Nein, es ist eine ganz normale, turnusmäßige Versammlung.

Künftig soll der Präsident wieder der starke Mann bei Hertha sein. Werden Sie für dieses Amt kandidieren?

Es gibt eine Satzungsänderung, wonach das Präsidium wieder direkt von den Mitgliedern gewählt wird. Sobald diese Änderung im Vereinsregister eingetragen ist, wird es vorraussichtlich nächstes Jahr im Mai Neuwahlen geben. Meine Überlegungen haben deshalb noch Zeit.

Wie zufrieden sind Sie mit der sportlichen Entwicklung?

Die vielen Unkenrufe der Kritiker wurden nicht wahr. Auch die, die nach vier, fünf Spielen glaubten, es läuft von allein, wurden eines Besseren belehrt. Am wichtigsten ist mir, dass man eindeutig sieht, dass hier wieder alle an einem Strang ziehen.

Dafür dürften Sie mit bisher durchschnittlich 43 892 Zuschauern im Olympiastadion nicht zufrieden sein. Wie kann man das ändern?

Indem man besseren Fußball spielt und damit das Vertrauen der Zuschauer gewinnt. Es liegt also ganz allein an uns, den Schnitt zu erhöhen.

Für besseren Fußball müssen im Winter weitere Verstärkungen her. Wie viel ist noch in der Kasse?

Natürlich werden wir im Winter auf dem Transfermarkt etwas tun. Drei Millionen Euro sind dafür definitiv da.

Und wenn der FC Zürich für Raffael rund eine Million Euro mehr verlangt...

Dann wird es an so einer Differenz sicher nicht scheitern.

Gibt es eventuell auch zusätzliche Gelder durch Verkäufe? Chelsea soll ja heiß auf Marko Pantelic sein?

Das ist eine Geschichte aus dem Märchenwald. Konkrete Angebote mit echten Zahlen liegen uns jedenfalls nicht vor. Aber bevor Sie die nächste Frage stellen: Unverkäuflich ist im Fußballgeschäft keiner!



In der Gewinnzone

Sportlich ist Hertha BSC weiterhin Mittelmaß, aber immerhin kommt Berlins Bundesligist wirtschaftlich etwas voran. Die Spielerverkäufe brachten ein Plus von 800.000 Euro.
Berlin - Auf der heutigen Mitgliederversammlung kann die Vereinsspitze um Manager Dieter Hoeneß positive Ergebnisse verkünden. Nach Informationen des Tagesspiegels wird Hertha für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn ausweisen. Demnach hat Hertha zwischen dem 1. Juli 2006 und dem 30. Juni 2007 im operativen Geschäft ein Plus von 800 000 Euro nach Steuern erwirtschaftet. Eingeplant waren 2,2 Millionen Verlust - im Prinzip liegt Hertha also drei Millionen Euro über dem eigenen Plan. Das Ergebnis ist vor allem dem Konsolidierungskurs geschuldet, den sich der mit knapp 47 Millionen Euro verschuldete Klub auferlegt hat. So brachte der Verkauf von Marcelinho gut zwei Millionen Euro ein, der von Christopher Samba noch einmal 600 000 Euro.
Viele aktuelle Entwicklungen sind noch nicht berücksichtigt. Die Transfers des Sommers zählen erst für das nächste Geschäftsjahr. Insgesamt brachten die Verkäufe zahlreicher Spieler etwa zwölf Millionen Euro ein; so bezahlte Tottenham Hotspur gut 7,5 Millionen Euro für Kevin-Prince Boateng, für dessen Bruder Jerome gab der Hamburger SV 1,1 Millionen Euro aus. Auf der Gegenseite kostete Hertha der personelle Umbruch etwa acht Millionen Euro. Neben den Wunschspielern des neuen Schweizer Trainers Lucien Favre - zu ihnen zählen Fabian Lustenberger und Steve von Bergen - waren die beiden Brasilianer Lucio und André Lima am teuersten; Lima kostete 3,5 Millionen Euro. Herthas Personalkosten im laufenden Geschäftsjahr haben sich damit auf 27,5 Millionen Euro erhöht.
Im Frühjahr hatte Hertha von der Deutschen Fußball Liga (DFL) nur eine Lizenz unter Auflagen erhalten. Schließlich hatte der Klub seit 2002 im operativen Geschäft jeweils Millionenverluste gemacht. Dadurch wies der Klub ein Negativkapital von zehn Millionen Euro aus.
Eine neue Einnahmequelle hat sich Hertha durch die Ausgabe von Genussscheinen erschlossen. Ein Investor zeichnete im Sommer Papiere im Wert von vier Millionen Euro. Allerdings sagt die Klubspitze nicht, wer der Geldgeber ist. Das könnte heute im ICC zu kritischen Fragen führen. Ebenso wie die sportliche Situation.

Mitgliederversammlung im ICC Berlin

"Die Mitgliederversammlung am Montag (26.11.07) im ICC Berlin begann wie immer: Nach der Begrüßung durch Präsident Bernd Schiphorst marschierten die Hertha-Profis auf die Bühne. Manager Dieter Hoeneß ließ zuerst Trainer Lucien Favre und seinen Co-Trainer Harald Gämperle zu Wort kommen, bevor er das Mikrofon an einige der Spieler übergab. Joe Simunic erzählte vom EM-Qualifikationsspiel in Wembley, woraufhin manche Mitglieder "Ohne England fahr'n wir zur EM" anstimmten. Ebenfalls Jubel und Anerkennung gab es für Patrick Ebert, der vor Kurzem seinen Vertrag bis 2011 verlängert hatte. Emotionaler Höhepunkt war der Auftritt von Lucio, der sich nach seiner schweren Knieverletzung im September auf dem Weg der Besserung befindet. Auf die Frage, wie es ihm gehe, sagte er strahlend: "Besser!". Last but not least richtete Hertha-Kapitän Arne Friedrich einige Worte an die Hertha-Mitglieder.
Nach dem immer wieder traurigsten Teil der Mitgliederversammlung, der Totenehrung, folgte die Ehrung langjähriger Mitglieder durch Bernd Schiphorst und Ralf König von der Mitgliederbetreuung. Geehrt wurden Werner Lipske (Abteilung Fußball für 50 Jahre),
Günter Quackatz (Abteilung Boxen für 50 Jahre), Günther Pijorr (Abteilung Fußball für 50 Jahre), Jürgen Mühle (Abteilung Fußball für 50 Jahre), Gerhard Albrecht (Abteilung Tischtennis für 50 Jahre), Hans-Joachim Kleemann (Abteilung Fußball für 40 Jahre), Horst Barisch (Abteilung Fußball für 40 Jahre), Hans-Joachim Bach (Abteilung Fußball für 40 Jahre), Günter Czech (Abteilung Fußball für 40 Jahre), Rainer Arena (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Stefan Mangott (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Axel Scherff (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Andreas Wagner (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Kurt Schwarz (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Knut Klingbeil (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Wolfgang Heinrich (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Gerd Schreiber (Abteilung Tischtennis für 25 Jahre), Manfred Sangel (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Ralf Jürgens (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Heinz Michael (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Dennis Pabst (Abteilung Fußball für 25 Jahre), Horst Mahn (Abteilung Kegeln für 25 Jahre). Karlheinz Kelch (Kegeln) erhielt die Silberne Ehrennadel. Herthaner des Jahres wurden Harald Tragmann und Harald Voß (beide Fußball). Manfred Wendt (Fußball) wurde zum Ehrenmitglied des Abteilungsvorstandes ernannt.

Bericht des Präsidiums

Danach schritt Präsident Schiphorst zum Rednerpult und gab den Bericht des Präsidiums bekannt. Er sprach vom Hertha BSC-Museum, das in den nächsten Jahren gebaut werden soll. Der symbolische Spatenstich erfolgte bereits am 26.09.07 in der Kinemathek am Potsdamer Platz. Träger ist die Hertha-Stiftung. Außerdem lobte er die Jugendarbeit, das neue Konzept der Nachmittagsbetreuung sei vorbildlich: "Die Jugendlichen werden dort von Pädagogen bei ihren Hausaufgaben unterstützt, essen gemeinsam und gesund. Die Verpflichtung von Thomas Krücken als pädagogischen Leiter war deshalb sehr wichtig."
In der Boxabteilung wurde nach dem Tod von Rainer Zachmann Peer Mock-Stümer zum neuen Vorsitzenden gewählt. Außerdem gibt es eine neue Sparte zu vermelden: Futsal, eine neue Art des Hallenfußballs. 15 Mitglieder haben sich bereits angeschlossen. Die Tischtennis-Abteilung freut sich über die Verpflichtung des großen Talents Sebastian Stürzebecher von TeBe, die Kegler streben den Aufstieg in die höchste Spielklasse an. Die Spitze bereits erreicht hat das Beachvolleyballteam "gollerplusludwig" von Hertha BSC. Sara Goller und Laura Ludwig sind nicht nur national die Besten, sondern das beste europäische Duo in der bisherigen Olympia-Qualifikation. "Peking 2008 ist für die beiden sehr nahe gerückt", freute sich Schiphorst.

"Wichtig, dass Museum auf dem Olympiagelände gebaut wird"

Anschließend folgte der Bericht des Aufsichtsrats vom Vorsitzenden Werner Gegenbauer. Er kam ebenfalls auf das Museum zu sprechen: "Es ist wichtig, dass das Museum auf dem Olympiagelände gebaut wird. Dann sind auch die Personal- und Infrastrukturkosten geringer. Wir haben die Hertha-Stiftung und das Präsidium in der Arbeit für das Museum unterstützt und ein sehr arbeitsintensives Jahr hinter uns." Am wichtigesten war Gegenbauer, das Präsidium wieder in die Mitte zu rücken. Das hat sich bei der Gratwanderung zwischen Unternehmen und Verein als sinnvoll herausgestellt.
Merkwürdige Töne kamen ausgerechnet vom Ältestenrat. Der 87-jährige Heinz Striek bemängelte den Ablauf der 2006/07 und die mäßige Vorbereitung des Teams auf die aktuelle Spielzeit. Die späte Verpflichtung von Favre sei auf "die Umstände" zurückzuführen. Siebter Punkt der Tagesordnung war der Bericht des Vereinsausschusses. Der Vorsitzende Manfred Wendt erklärte, dass dieses Organ gestrichen wird: "Die Ausgliederung der Lizensspielerabteilung, der U23 und der A-Jugend machte eine Neuordnung der Gremien erforderlich." Zum Schluss bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit mit der Mitgliederbetreuung von Hertha BSC.

Gute Nachrichten aus dem Revisionsausschuss

Wilhelm Henning aus dem Revisionsausschuss hatte lauter gute Nachrichten zu verkünden: "Es gab keine Punkte, die gegen die Buchhaltung verstießen. Wir haben die Ausgaben des Vereinszentrums ausführlich geprüft und festgestellt, dass es eine Erfolgsgeschichte ist. "Es halte nicht nur nationalen, sondern auch internationalen Ansprüchen stand und hat sich "zum Juwel entwickelt". In den letzten Jahren wurden 9,5 Millionen in das Gelände investiert, was sich gelohnt hat. Nach dem positiven Bericht Hennings wurde über die Entlastung des Präsidiums abgestimmt. Die Mitglieder waren sich einig. Ohne eine einzige Gegenstimme wurde die Empfehlung angenommen.

Nach Hennig trat Manager Hoeneß an das Rednerpult. "Natürlich ist die sportliche Stagnation schwer zu verkaufen. Aber die wirtschaftliche Konsolidierung macht sich natürlich sportlich bemerkbar." Aber Hoeneß blickte zuversichtlich in die Zukunft: "Wir haben nächstes Jahr die Chance, um einen UEFA-Cup-Platz mitzuspielen und wollen in drei Jahren zu den besten Drei gehören. Favre hat Visionen. Bei seinen bisherigen Stationen als Vereinstrainer hat er bewiesen, dass er mit einem kleinen Budget eine gute Mannschaft formt. Ich bin überzeugt, dass seine Arbeit auch in Berlin die Früchte zeigen wird, die wir uns wünschen. Die Entscheidung Favre zu verpflichten, habe man erst spät getroffen, da man den neuen Coach nicht mit einer Hypothek in die Saison schicken wollte, wie es bei Huub Stevens war. Der hatte es durch den Erfolg seines Vorgängers, Interimstrainer Falko Götz, von Beginn an schwer.

"Ich habe Vertrauen in die Stärke des Vereins"

Im Hinblick auf die vielen Abgänge sagte Hoeneß, dass man sich aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen und aufgrund fehlender Identifikation mit dem Verein von einigen Spielern getrennt habe. "Das war ein bewusster Schnitt. Bei den Neuverpflichtungen haben wir auch viel Wert auf die Persönlichkeit gelegt." In der Winterpause habe man für die Verpflichtung neuer Spieler circa drei Millionen Euro zur Verfügung. "Ich habe Vertrauen in die Stärke des Vereins. Wir wollen mehr Eigenkapital erwirtschaften, das dann in die Mannschaft investiert werden kann. Ich werde meinem Nachfolger eine wirtschaftlich, sportlich und infrastrukturell starke Hertha übergeben."

Hoeneß hob auch die soziale Verantwortung des Vereins hervor. "Hertha BSC ist für mich eine Herzensangelegenheit. Und auch Hertha zeigt Herz. Mit dem Verkauf der "Berlin hilft"-Bändchen konnte im indonesischen Teunom eine Schule gebaut werden. Über 300.000 Euro hat die Aktion eingebracht", freute sich Hoeneß und präsentierte während seines Vortrags erstmals und exklusiv den HERTHA-Mitgliedern Bilder, wie die "HERTHA Senior High School" aussieht. Hoeneß bedankte sich bei den Mitgliederm: "An diesem Bauwerk in Indonesien haben sie alle mitgeholfen." Außerdem engagiere sich Hertha BSC für die Arche, die Kindern eine warme Mahlzeit ermöglicht und Nähe gibt. Die nächste Aktion in Sachen soziales Engagement findet im Rahmen des Leverkusen-Spiels und am Nikolaustag statt. Der Verein spendet die Einnahmen aus dem Fanshop im Europa-Center für die Restaurierung der Gedächtniskirche.

Schwarze Zahlen

Äußerst erfreulich waren auch die Zahlen, die Geschäftsführer Ingo Schiller darlegte. Zum zweiten Mal in Folge schreibt der Verein schwarze Zahlen. Geplant war ein Minus von 2,2 Millionen Euro, tatsächlich machte der Verein ein Plus von 776.000 Euro. "Das rührt aus den Spielerverkäufen von Marcelinho und Samba. Außerdem durch den Anstieg der Einnahmen aus den Fernsehverträgen und der Verringerung der Spielaufwendung. Das beinhaltet die Stadionmiete, die Reisekosten und das Catering", erklärte Schiller. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Boateng-Brüder, Gimenez und Schorch werden sich erst im nächsten Geschäftsjahr niederschlagen. Und eine gute Nachricht für alle Fans: Schiller versicherte, dass die Fans ab der Rückrunde auch im Internet ihren Sitzplatz wieder selbst wählen können.
Beim Tagesordnungspunkt 12 war erneut Werner Gegenbauer am Rednerpult. Er verkündete, dass der Beteiligungsausschuss auseinander gehen wird. Ein Teil wird bis zu den Neuwahlen ins Präsidium rücken, die anderen Herren aus dem Beteiligunsausschuss bleiben Mitglieder des Aufsichtsrats. Man habe ein wirtschaftlich starkes Gremium gewählt und einen neuen Wirtschaftsprüfer gesucht.

"Ich bin Assistent der Geschäftsführung geworden, um zu lernen"

Es folgte die Aussprache zu den Berichten aus dem Profibereich. Dabei sagte Hoeneß zum Stand der Vertragsverhandlungen mit Gilberto, dass er alles Mögliche tun werde, um den brasilianischen Nationalspieler zu halten. Im Moment sei sein Berater aber in Rio de Janeiro. Als der Vorwurf aufkam, Michael Preetz als Leiter der Lizenzspielerabteilung habe zu wenig Mitspracherecht, ergriff Preetz selbst das Wort. Und rückte einiges: "Ich bin Assistent der Geschäftsführung geworden, um zu lernen. Die Zusammenarbeit mit Dieter Hoeneß ist sehr eng. Schon in seiner Rede hat er immer von „wir“ gesprochen. Das stimmt: Wir stimmen uns jeden Tag ab und ich sage meine Meinung, die auch gefragt ist. Ich spiele gerne Doppelpass mit ihm. Er ist der Kapitän bis 2010! Und ich bereite mich weiter auf diese Aufgabe vor," zeigte sich der Leiter der Lizenzspielerabteilung als Teamplayer im Sinne der Hertha-Sache.
Schiphorst beendete die Mitgliederversammlung um 22.15 Uhr und blickte dabei in viele gutgelaunte Gesichter. Schließlich steht der Verein wirtschaftlich besser als erwartet da, der Nachwuchs ist erfolgreich und auch die Profis sind mit Favre und Gämperle auf einem guten Weg.

8 Mio.! Premier League jagt Joe Simunic

Kann Hoeneß bei diesem Traum-Angebot aus Portsmouth überhaupt nein sagen?

Hertha steht kurz vor dem 25-Millionen-Euro-Deal für die Vertragsverlängerung mit Vermarkter Sportfive.

Gut möglich, dass es noch vor dem Ende der Transferperiode am 31. Januar einen fetten Nachschlag gibt. Dringend benötigtes Geld bei 45 Millionen Euro Schulden!
Denn offenbar gibt es wieder Interesse aus dem Ausland für Josip Simunic (29). Die neuen Jäger kommen aus England!

Dort steht der kroatische Nationalverteidiger laut "Daily Mirror" ganz oben auf der Wunschliste bei Premier-League-Klub Portsmouth und Teammanager Harry Redknapp! Offiziell sind die Hafenstädter bereit, mindestens 5 Mio. Euro für den 1,94 Meter großen Abwehr-Hünen auf den Tisch zu legen. Sofort! Redknapp über Simunic: "Ich mag ihn. Er ist ein großer Typ, nicht unbedingt der Schnellste, aber ein sehr guter Fußballer."
Auch in der Heimat von Simunic wird über einen möglicherweise bevorstehenden England-Wechsel berichtet. Die kroatische Tageszeitung "Vecernji List" (zu deutsch: "Abendblatt") schreibt von dem Begehren Portsmouths. Allerdings mit der Einschränkung, dass 5 Mio. nicht dem wahren Marktwert von Simunic entsprechen würden. Für den noch bis 2011 bei Hertha unter Vertrag Stehenden müssten laut "Vecernji List" eigentlich 8 Millionen Euro herausspringen.
Eine Summe, die auch Hertha-Manager Dieter Hoeneß hellhörig machen müsste. Denn wer kann bei diesem Traumangebot nein sagen? Fakt ist auch: Mit Simunic gab's in der Hinrunde anhaltende Probleme. Hertha empfahl sogar einen Mentaltrainer für den ewigen Rot-Sünder (4 Mal Rot in 17 Pflichtspielen von März bis November 2007).

Diese Probleme wären aus der Welt. Und viel Geld auf dem Tisch.

Ich sag da nur :MACH ES DIETER, WECH MIT IHM

FC Zürich und Hertha BSC über Raffael-Wechsel einig


Der FC Zürich teilt mit, dass er sich mit dem deutschen Bundesligisten Hertha BSC Berlin über einen sofortigen Wechsel seines Stürmers Raffael geeinigt hat. Über die Transfermodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.

Raffael, der vor der Saison 05/06 vom FC Chiasso zum Stadtclub kam, wird heute in der deutschen Hauptstadt zu Vertragsverhandlungen und medizinischen Tests erwartet.

Der 22-jährige erzielte in 77 Ligaspielen 39 Tore und war in den vergangenen 2 Jahren massgeblich an den beiden Meistertitels des FC Zürich beteilligt. Die Verantwortlichen des Stadtclubs danken Raffael für seine Leistungen und wünschen ihm in der deutschen Bundesliga viel Erfolg.
Quelle: FCZ.Ch

Christian Müller wechselt zu Cottbus

Christian Müller spielt ab sofort beim Ligarivalen Energie Cottbus. Der Mittelfeldspieler einigte sich mit den Cottbusern auf einen Kontrakt bis Sommer 2009.
Hertha besitzt jedoch ein Zugriffsrecht auf den Spieler Christian Müller, sollte ihm bei Cottbus der endgültige Durchbruch gelingen. Dessen ist sich "Chrille" sicher: "Wenn ich wieder regelmäßig spiele, dann kommt alles von selbst."

herthabsc.de wünscht Christian Müller weiterhin viel Erfolg!

Berlin - Hertha hat in dieser Winterpause erneut auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Nach dem Brasilianer Raffael wurde nun auch Gojko Kacar vom serbischen Club FK Vojvodina Novi Sad bis 2012 verpflichtet.

Damit schreitet der angestrebte Verjüngungsprozess der Mannschaft weiter voran. Doch trotz seiner 20 Jahre ist Kacar nicht nur ein Mann für die Zukunft. "Gojko ist ein junger Spieler, der aber auch genügend Erfahrung und die richtige persönliche Einstellung mitbringt. Er wird uns sofort helfen können", ist Hertha-Manager Dieter Hoeneß überzeugt. Das glaubt auch Hertha-Coach Lucien Favre und verweist auf die Vielfältigkeit des Serben: "Gojko kann fast überall spielen. Er ist in der Innenverteidigung, aber auch im defensiven oder offensiven Mittelfeld einsetzbar. Wir brauchen solche Spieler."

"Ich will international spielen"

Am liebsten spielt der 1, 83 m große Allrounder allerdings auf der 6er-Position. Ansprüche stellt der sympathische Neuzugang dennoch nicht: "Der Trainer entscheidet, wo ich spielen soll. Wichtig ist vor allem, dass es jetzt aufwärts geht. Ich bin vor allem zu Hertha gekommen, um international zu spielen", sprach Kacar und eilte kurz darauf zu seiner ersten Trainingseinheit bei seinem neuen Arbeitgeber.
Kacar erhält das Trikot mit der Nummer 44. Die Nummer 4 sei seine "Glückszahl". Da diese jedoch von Steve von Bergen besetzt ist, griff er zur "Doppelvier, die vielleicht doppelt Glück" bedeute. Glückwünsche können ihm die Herthaner am Samstag (26.01.2008) überbringen. Dann feiert Gojko Kacar seinen 21. Geburtstag.

Tottenham erhöht Angebot für Gilberto


Der britische Klub macht offenbar ernst: Jetzt haben die "Spurs" ihr vorher mickriges Angebot von 600.000 Euro für Mittelfeldspieler Gilberto deutlich angehoben. Angeblich hat Hertha auch schon einen Ersatz gefunden.

BERLIN - Der Premier-League-Klub Tottenham Hotspur hat sein Angebot für Mittelfeldspieler Gilberto von Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin offenbar deutlich erhöht. Nachdem die "Spurs" zunächst nur 600.000 Euro für einen Wechsel in der Winterpause zahlen wollten, soll sich das Angebot, das an Gilbertos Zahl von Einsätzen in London gebunden ist, nach einem Bericht des Fachblattes kicker mittlerweile auf 2,8 Millionen Euro belaufen. Angesichts der hohen Ablösesumme dürften die Berliner Gilberto ziehen lassen, zumal der abwanderungswillige Brasilianer im Sommer ablösefrei gehen könnte.

Als Ersatz für den technisch starken Linksfuß ist Vlad Munteanu vom VfL Wolfsburg im Gespräch. Der 27 Jahre alte Rumäne konnte sich bei den VW-Städtern nicht durchsetzen und soll im Falle einer angemessenen Ablösesumme gehen können. Für Herthas Kapitän Arne Friedrich ist Gilberto spielerisch "unverzichtbar", dennoch kann der Nationalspieler die Verkaufsabsichten nachvollziehen, "solange es eine Ablöse für ihn gibt."

Die Stärke der eigenen Mannschaft beeindruckt den 28-Jährigen zurzeit nicht: "Die Tabelle lügt nicht. Wir stehen zu Recht auf Platz zwölf - besser sind wir im Moment nicht." Letzte Formalitäten muss Hertha bei der Verpflichtung von US-Boy Bryan Arguez klären. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt für Washington DC United spielte, soll einen Vertrag bis 2011 erhalten. Hertha muss 200.000 Euro Ablösesumme zahlen.

Q:Der Tagesspiegel


DIETER MACH KEIN SCHEISSSS
Nich auch noch Gil

Hertha siegt und will Krzynowek

Berlin - Sieg für Hertha im Test gegen Lautern: 4,5-Mio-Neuzugang Raffael machte das 1:0. Nicht mehr dabei: Gilberto (31). Der brasilianische Nationalspieler hat heute Medizin-Check bei Tottenham, wechselt für 2,8 Mio Euro in die Premier League.
Als Ersatz soll Wolfsburgs Jacek Krzynowek (31) kommen. Der fehlte beim 1:1 des VfL gegen Braunschweig (Tore: Gentner/Kruppke), sagte: "Es kann jetzt alles schnell gehen."
BILD-Berlin


DIETER H.

Dieter Hat´s getan
mach-et jut Gil,war ne jeile Zeit

Tschechen-Blitz Skacel kommt in letzter Sekunde
Transfer-Chaos, aber Preetz und Hoeneß behalten die Nerven

Riesen Transfer-Chaos gestern bei Hertha!

Erst war Gilberto schon verkauft. Dann sagte Tottenham plötzlich den Wechsel ab. „Gil“ soll schon wieder in Berlin gewesen sein - da bissen die Englänger doch noch an! Rückflug nach London, Unterschrift...
Und Hertha? Hatte vorgesorgt. Statt Gilberto darf jetzt Rudolf Skacel (28) die linke Seite beackern. Der tschechische Nationalspieler kommt vom FC Southampton aus der englischen 2. Liga.

1.10 Uhr, Grunewald. Manager Dieter Hoeneß stellt sein Handy ab, geht ins Bett. Minuten später ruft Tottenhams Manager Damien Comolli auf Hoeneß' Handy an. Spricht auf die Mailbox: „Der Deal mit Gilberto platzt. Es gab Probleme beim Medizincheck.“ B.Z. erfuhr: Es ging um Gilbertos linkes Sprunggelenk. Daraufhin wollten die Engländer den zweieinhalb Jahresvertrag auf eineinhalb Jahre verkürzen. Gil lehnte ab!

7.10 Uhr: Hoeneß macht sein Handy an. Hört die Nachricht ab. Fährt zum Flughafen und fliegt ins Ausland.

11.15 Uhr, Herthas Traininggelände. Trainer Lucien Favre erfährt von der B.Z., dass der Gilberto-Deal geplatzt ist. Er fällt aus allen Wolken: "Stimmt das wirklich?"

11.35 Uhr: Herthas Fußballchef Michael Preetz marschiert in die Kabine. Will die Mannschaft von Gilbertos Rückkehr informieren. Da klingelt sein Handy: Alexandre Martins, Gilbertos Berater, ist dran: "Gilberto hat das Angebot von Tottenham über eineinhalb Jahre doch akzeptiert." Damit bleibt es doch beim Wechsel nach London, denn Spieler, die ins Ausland wechseln, müssen nicht auf der DFL-Transferliste stehen!

11.40 Uhr: Preetz stürzt ins Büro. Sekunden vor Schließung der Transferliste (12 Uhr) schafft er es, den Tschechen Rudolf Skacel auf die Liste zu setzen.

12 Uhr: Preetz telefoniert mit Skacel, mit dem schon länger Kontakt bestand. Mit Hoeneß, mit Favre, mit Southampton. Via Telefonkonferenz wird der Deal eingefädelt.

Hoeneß: "Die Rahmenbedingungen sind geklärt. Bis 24 Uhr muss die Abwicklung unter Dach und Fach sein." Dabei soll es aber nur noch um Formalitäten gehen. Hertha leiht den Tschechen aus, bis Saisonende. Sichert sich dazu eine Kaufoption.
Bei Andruck dieser Frühausgabe ist der Tscheche noch nicht gelandet, er soll aber um 20.25 Uhr in Tegel sein. Danach sofort Untersuchung, Unterschrift.
Skacel, wer ist das? 1,78 Meter groß, 77 Kilo schwer. Spielte in der U 21 zusammen mit Hertha-Keeper Jaroslaw Drobny. Hat auch schon in der tschechischen A-Nationalmannschaft gespielt (3 Einsätze). Sein Ziel ist die EM.

Gilt als technisch stark, kann links auf allen Positionen eingesetzt werden. Skacel fegte schon in Frankreich (Marseille), Schottland (Heart of Midlothian), Griechenland (Panathinaikos Athen) über den Platz, bevor er zum FC Southampton wechselte. Am Dienstag spielte er noch für den FC 90 Minuten in der englischen zweiten Liga (0:1 gegen Norwich). Und: Er ist auch torgefährlich, machte in 45 Spielen für den FC 8 Tore.
Hoffentlich kann Skacel das alles auch im Hertha-Trikot zeigen. Das Thema Jacek Krzynowek (Wolfsburg) hatte sich damit erledigt.