Der erste Auswärtssieg soll her

Am Sonntag spielt Hertha BSC in der MSV-Arena gegen Duisburg
Berlin - Kaum hatte die Saison 2007/08 angefangen, da machte die Liga schon wieder Pause. Aber am Sonntag (14.09.07, 17.00 Uhr) geht es für die Herthaner weiter. In der MSV-Arena will Hertha BSC gegen Duisburg den ersten Auswärtssieg einfahren.

Alle Nationalspieler gesund zurück

"Ich bin sehr zufrieden. Alle Nationalspieler sind unverletzt zurück", sagte Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Freitag (14.09.07). Aber nicht nur die Nationalspieler sind fit, der Trainer kann auf die gesamte Mannschaft zurückgreifen. Lediglich Fabian Lustenberger verletzte sich im Donnerstagstraining leicht, kann aber voraussichtlich schon beim Abschlusstraining am Samstag wieder mitwirken. "Es ist wichtig, dass alle fit sind. Wir brauchen jeden Spieler vor den englischen Wochen", sagte Favre.

Der Gegner trat am bundesligafreien Wochenende bei Verbandsligist Germania Lich-Steinstraß zum Test an. Dort gewannen die "Zebras" mit 7:1. Zu diesem Sieg steuerte Christian Tiffert drei Treffer bei. Im Interview mit herthabsc.de verriet er, wie seine Mannschaft gegen die Berliner punkten möchte: "Wenn wir an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen, haben wir zumindest eine gute Chance auch gegen Hertha nicht zu verlieren."

Hoeneß ist optimistsich

Hertha-Manager Dieter Hoeneß sieht der Partie zuversichtlich entgegen: "Schon das Spiel in Bielefeld war gut. Wir brauchen noch das nötige Quäntchen Glück, dann werden wir auch auswärts punkten." Trainer Lucien Favre schreckt die bisherige Auswärtsbilanz auch nicht. "Wir hätten auch in Frankfurt und Bielefeld punkten können. Das Ergebnis hing immer nur von kleinen Details ab. Das wird auch am Sonntag so sein", sagte der Schweizer, der Parallelen zwischen dem Aufsteiger und seiner Mannschaft sieht. "Auch die Duisburger hatten diese Saison immer vier oder fünf neue Spieler auf dem Platz", so Favre.

Zuletzt spielten die Herthaner in der Saison 2005/06 gegen den MSV. In Duisburg verloren die Berliner knapp mit 1:2 (Bundesligabilanz). Am Sonntag wollen Arne Friedrich und Co den Spieß umdrehen. Der erste Auswärtssieg soll her!

Vorausichtlich Aufstellung

Nachtrag Berliner Pokal:
(Vorher Oddset-Cup jetzt Berliner-Pilsner-Pokal)

Der 1. FC Union hat seine Pokalaufgabe im Berliner-Pilsner-Pokal erfolgreich gelöst. In einer höhepunktarmen Partie wurde Verbandsligist Lichtenberg 47 mit 3:1 besiegt. Damit stehen die Eisernen souverän in der zweiten Runde des Landespokals. Vor 1090 Zuschauern trafen Streit (11./56.) und Scharlau (16.) für die Gastgeber, das Tor für die Gäste erzielte Meseci (42.).

Nach der schnellen Führung durch Tore von Streit (11.) und Scharlau (16.) schaltete Union einen Gang zurück. Zwar beherrschte man den Kontrahenten auch weiterhin, dennoch gelang diesen nach einem Abwehrfehler kurz vor der Pause der Anschlusstreffer durch Meseci (42.)

Nach dem Wechsel ließen die Eisernen aber nichts mehr anbrennen, und erhöhten frühzeitig auf 3:1. Erneut war Streit der Torschütze (56.). Insgesamt war es eine schwache Begegnung, in der dem Titelverteidiger eine durchschnittliche Leistung genügte um in die zweite Runde einzuziehen

Auslosung Berliner-Pokal


1) Tennis Borussia - Viktoria 89
2) SSC Südwest - FC Spandau 06
3) BFC Dynamo - Friedenauer TSC
4) SF Johannisthal - SSV Köpenick/Oberspree
5) VSG Altglienicke - TSV Rudow
6) SW Spandau - Tasmania Gropiusstadt
7) SC Charlottenburg - CFC Hertha 06
8) Berlin Hilalspor - KSF Anadolu Umutspor

9) NSC Cimbria Trabzonspor - VfB Einheit zu Pankow
10) BFC Alemannia 90 Wacker - Sparta Lichtenberg
11) Friedrichshagener SV - SC Union 06
12) Nordberliner SC - VfB Hermsdorf
13) 1. Traber FC - Spandauer SV
14) 1. FC Union - Fortuna Biesdorf
15) BSV Heinersdorf - SSC Teutonia
16) Reinickendorfer Füchse - SSG Humboldt

17) Lichtenrader BC - Frohnauer SC
18) BSV Hürtürkel - BAK 07
19) Meteor 06 - Brandenburg 03
20) FC Nordost - Weißenseer FC
21) SV Empor - TuS Makkabi
22) FC Internationale - SF Kladow
23) SV Nord Wedding - SG Prenzlauer Berg
24) Mariendorfer SV - BSC Rehberge

25) FCK Frohnau - BW Berolina Mitte
26) Türkiyemspor - Köpenicker SC
27) TSV Helgoland - SF Neukölln/Rudow
28) TSV Lichtenberg - FC Al Kauthar
29) SV Yesilyurt - SC Staaken
30) Berliner SC - FC Hertha 03 Zehlendorf
31) Fortuna Pankow - Blau Weiss Berlin
32) BFC Südring - Club Italia

Als Spieltermin ist grundsätzlich Mittwoch, 3. Oktober 2007 (Tag der deutschen Einheit) vorgesehen; es ist jedoch aus verschiedenen Gründen mit zahlreichen Terminabweichungen zu rechnen

ROT:Mein vor der Haustür Verein.Wenn die Frau den Großen Putzfimmel bekommt,dann geh ich mit Hund und Schwager dahin

Babelsberg 03

Die Lage:
Das 1:3 gegen Rot-Weiss Essen stellt eine bittere Niederlage und zugleich einen herben Rückschlag im Kampf um Platz 10 dar. In einem über weite Strecken langweiligen Spiel auf Oberliganiveau siegten die Gäste letztendlich verdient, weil sie von zwei schwachen Teams das etwas aktivere waren. Einige Nulldrei-Akteure wirkten ausgesprochen müde. Da das Landespokalspiel in Königs Wusterhausen kurzfristig um eine Woche verschoben wurde, hat unsere Mannschaft nun bis zum Spiel in Wuppertal Zeit zu regenerieren. In der Tabelle rutschte der SV Babelsberg 03 durch die Niederlage auf Platz 12 ab. Das Mittelfeld ist aber unverändert sehr kompakt. Lediglich Fortuna Düsseldorf, der Wuppertaler SV, Rot-Weiß Erfurt und Kickers Emden konnten sich schon etwas absetzen. Am Tabellenende hat Wolfsburg II durch den überraschenden 1:0 Sieg gegen Bremen II den Anschluß an das Mittelfeld geschafft, während Cottbus II und Eintracht Braunschweig weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten.

Das Spiel:
Am kommenden Sonntag (14:00 Uhr) empfängt der Wuppertaler SV Borussia den SV Babelsberg 03 im Stadion am Zoo. Die Wuppertaler sind sehr stark in der Offensive (bereits 22 Tore sind Regionalligaspitze) und ganz heiße Kandidaten für den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die Stadt:
Wuppertal ist mit 357.000 Einwohnern die größte Stadt des Bergischen Landes und liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt ist ein bedeutendes Wirtschafts-, Industrie- und Kulturzentrum südlich des Ruhrgebietes. Wuppertal entstand 1929 aus 6 an der Wupper gelegenen Orten, deren Ortskerne auch heute noch deutlich im Stadtbild zu erkennen sind. Aufgrund der erheblichen Höhenunterschiede innerhalb des Stadtgebiets gibt es zahlreiche steile Straßen und viele Treppen. Die ausgedehnten Waldgebiete in der näheren Umgebung gaben der Universitätsstadt den Beinamen „Großstadt im Grünen“. Die ursprünglichen Städte, aus denen die heutige Stadt Wuppertal gebildet wurde, entstanden etwa um die erste Jahrtausendwende. Der ökonomische Aufstieg der Region um 1900 ging vorrangig auf Kleineisenhandwerk und Textilindustrie mit florierender Produktion sowie ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz zurück. Herrschaftliche Gründerzeit- und Jugendstil-Villen der Textilindustriellen an der Wupper sind noch heute im Briller Viertel im Stadtbezirk Elberfeld-West zu bewundern, das als eines der größten zusammenhängenden Villenviertel Deutschlands gilt. Hier (in der Sadowastr. 7) wuchs die bekannte Dichterin Else Lasker Schüler auf. Das Wahrzeichen Wuppertals ist die weltweit einzigartige Schwebebahn, die 1901 eingeweiht wurde. Informationszentrum am Döppersberg: Telefon: 0202/19433

Der Gegner:
Die Mannschaft: Die vergangene Saison beendete der Wuppertaler SV auf dem 5. Tabellenplatz und verpasste somit den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur denkbar knapp. In dieser Saison soll es nun aber unbedingt klappen. Mit Mittelfeldspieler Ortlieb und Angreifer Manno verließen nur zwei Stammspieler den Verein und beide konnten mehr als adäquat ersetzt werden. Vor allem der vom 1. FC Saarbrücken geholte Stürmer Mahir Saglik erwies sich bereits als Glücksgriff. Zuletzt besiegte er Eintracht Braunschweig mit 3 Treffern fast im Alleingang. Außerdem gelang es den Bergischen Tobias Damm vom FSV Mainz zu verpflichten. Der 23 jährige spielte bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison auf Leihbasis für den WSV und sah nun in Mainz keine Perspektive mehr. Beide Stürmer harmonierten in den letzten Partien bereits hervorragend, zeichneten sich durch körperliche und geistige Frische aus und nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt aus. Keine Frage - unsere Abwehrspieler stehen am Sonntag in Wuppertal vor einer großen Herausforderung. Da WSV-Trainer Wolfgang Jerat immer sehr erfolgreich nach der Devise „Never change a winning team" verfahren ist, dürfte ihn nun der verletzungsbedingte Ausfall (andauernden Rückenprobleme, die ein gereizter Nerv im Bandscheibenbereich verursacht) des starken Kapitäns und Spielmachers Mike Rietpietsch besonders schmerzen. Seine genauen Steilpässe auf die schnellen und cleveren Stürmer werden dem Spiel des WSV fehlen. Trainer Wolfgang Jerat geht aber davon aus, dass das Mittelfeld um Tim Jerat, Sven Lintjens und Manuel Bölstler diesen Ausfall kompensieren kann. In der Viererabwehrkette (Neppe, Voigt, M. Stuckmann, Lejan) sahen einige Experten zu Saisonbeginn eine Schwachstelle der Wuppertaler Mannschaft. Inzwischen scheinen anfängliche Abstimmungsprobleme aber überwunden zu sein. Torhüter Christian Maly gilt als solider Rückhalt.
Der Trainer: Wolfgang Jerat
Die taktische Ausrichtung: 4-4-2 System mit Kapitän Mike Rietpietsch hinter den Spitzen
Das Saisonziel: Aufstieg in die 2. Bundesliga
Die letzten Spiele:
07. Spieltag: Wuppertaler SV Borussia - VfL Wolfsburg II 7:2 (3:0);
Tore: 1:0 Damm (28.), 2: Lintjens (37.), 3:0 Saglik (43.), 4:0 Saglik (58.), 5:0 H. Dogan (72.), 5:1 Jö. Wemmer (75.), 6:1 H. Dogan (85.), 7:1 Jerat (87.), 7:2 E. Öztürk (88.); Zuschauer: 3.585
08. Spieltag Eintracht Braunschweig - Wuppertaler SV Borussia 1:4 (0:2);
Tore: 0:1 Saglik (16.), 0:2 Saglik (28.), 0:3 Damm (59.), 0:4 Saglik (88.), 1:4 Wehlage (90.); Zuschauer: 12.300
Die Tabellenposition: Platz 2 mit 19 Punkten aus 8 Spielen

Die letzten direkten Punktspielvergleiche:
Beide Vereine trafen in Punktspielen bisher nicht aufeinander. Insofern betreten unsere Nulldreier in Wuppertal Neuland.

Das Fazit:
Der Wuppertaler SV Borussia ist am Sonntag der haushohe Favorit. Für unsere Mannschaft hat das den Vorteil, dass sie im Stadion am Zoo nichts zu verlieren hat und befreit aufspielen kann. Wichtig wird allerdings sein, dass die Ordnung in der Abwehr nicht wieder verloren geht

Bongartz und Kovulmaz neu beim BFC Dynamo

Der BFC Dynamo verpflichtet mit Daniel Bongartz (20)eine weitere Verstärkung für den Abwehrverbund. Der linke Verteidiger entsprang der Jugendabteilung von Hertha BSC und wurde dort Nationalspieler und im Jahr 2002 Deutscher Meister mit der B-Jugend.


Ein weiterer Neuzugang ist Nart Kovulmaz vom 1. FC Union Berlin. Der Mittelfeldspieler wurde am 06.05.1986 geboren und spielte bisher bei Brandenburg 03, Tennis Borussia und Union Berlin.

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Der BFC Dynamo verpflichtet mit Daniel Bongartz (20)eine weitere Verstärkung für den Abwehrverbund.

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Bongartz passt ja auch von der Optik!

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Na das lässt ja hoffen für Samstag

Die Verletzten Fabian Lustenberger, Tobias Grahn und Arne Friedrich absolvieren am Mittwoch (19.09.07) wieder Lauftraining. Der Schweizer Lustenberger hatte mit Problemen in der Leiste zu kämpfen, Tobias Grahn litt an einer Oberschenkelverletzung und Arne Friedrich zog sich im Spiel gegen Duisburg (16.09.07) eine Rippenprellung zu.

So hat in letzter Zeit etwas Geschliffen bei mir hier
jetzt hab ich wieder etwas mehr zeit


Berlin - Die erste Mission haben die Herthaner mit dem 3:2 gegen Borussia Dortmund erfüllt. Die zweite steht bevor: Am Dienstag (25.09.07, 20.00 Uhr) will Hertha BSC beim Derby gegen Hansa Rostock im Olympiastadion den nächsten Sieg einfahren. Mit vielen Anhängern im Rücken wird das einfacher. "Wir brauchen die Unterstützung unserer Fans. Gute Stimmung ist sehr wichtig für die Mannschaft", sagte Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Montag (24.09.07). Ein Besuch lohnt sich doppelt: Mit einem Sieg wäre Hertha BSC erneut für mindestens einen Tag Tabellenführer.

Für das Derby sind mit Ausnahme von Fabian Lustenberger, der noch mit Leistenproblemen zu kämpfen hat, alle Herthaner fit, der 18er-Kader bleibt der gleiche. Ob Favre zum vierten Mal hintereinander dieselbe Elf auf den Platz schickt, ließ er offen. "Ich überlege noch, ob ich etwas verändere."

"Es wird kein einfaches Spiel"

Bei den Hanseaten fehlt der Ex-Herthaner Beinlich, der nach wie vor an einer Knieverletzung laboriert. Auch ohne seinen Kapitän hat Rostock gegen Duisburg den ersten Saisonsieg eingefahren. Einen zweiten soll es für Hansa in Berlin nicht geben. Aber Favre warnt vor Überheblichkeit: "Es wird kein einfaches Spiel. Wir müssen eine Topleistung bringen, um Hansa Rostock zu schlagen."

Dann wären die Blau-Weißen erneut Tabellenführer. Denn Bayern München, die aktuell auf dem ersten Platz stehen, spielen erst am Mittwoch. Ein gutes Omen: Noch nie konnte Hansa im Olympiastadion gewinnen. In der Vergangenheit gewann Hertha fünf Mal und spielte drei Mal unentschieden (Gesamtstatistik). Am Dienstag soll der sechste Sieg folgen.

Heimspiel gleich Heimsieg

Trotz des schlechten Starts seiner Mannschaft - nur ein Sieg in sechs Spielen und Tabellenplatz 17 - ist der Rostocker Enrico Kern im Interview mit herthabsc.de positiv gestimmt: "So ein Spiel kommt uns entgegen, denn beim Derby sind Tugenden wie Kampf und Laufbereitschaft gefragt." Doch bisher ist noch kein Gegner mit Punkten aus dem Olympiastadion zurückgekehrt. Die bisherige Serie besagt: Heimspiel gleich Heimsieg. Warum sollte sich das gegen Rostock ändern?

Vorausichtliche Aufstellung

Berlin - Joe Simunic zog sich gegen Hansa Rostock eine schwere Hüftprellung zu. Dies ergab eine Untersuchung bei Vereinsarzt Dr. Ulrich Schleicher am Mittwoch (26.09.07). Sein Einsatz im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 (Freitag, 28. September 2007, 20.30 Uhr, Veltins-Arena) ist fraglich.
Zumindest kann er in diesem Spiel kein ROT sehen
aber da scheint die Niederlage schon Vorprogrammiert

Die Bereitschaftslosen
Der Tagesspiegel

Beim 1:3 gegen Rostock investiert Hertha BSC zu wenig - deshalb funktioniert das neue System nicht.

BERLIN - Marko Pantelic und Josip Simunic durchliefen die Mixed Zone im Keller der Olympiastadions mit gesenktem Haupt und verweigerten jeglichen Kommentar. Pantelic hob einmal - um Verständnis bittend - seinen rechten Arm, Simunic Körpersprache sagte: Sprecht mich bloß nicht an. Etwas einfallsreicher, wenngleich nicht sachdienlicher, machte es der junge Patrick Ebert. Er übersprang eine Absperrung und vermied auf dem Weg in die Kabine so die enge Passage vorbei an den Journalisten. Die 1:3-Niederlage gegen Rostock hatte viele Gesichter und viele Gründe an diesem Abend. Der Hauptgrund aber, weshalb es überhaupt dazu kommen konnte, war die Bereitschaftslosigkeit der Berliner Bundesligaprofis auf dem Spielfeld.

"Meine Mannschaft hat schnell die Konzentration verloren und dann einfach zu wenig gemacht", sagte Lucien Favre. Herthas Trainer hatte schon vor dem Spiel gespürt, dass es schwierig werden würde, aber dass Rostock seiner Mannschaft die erste Saisonheimniederlage zufügen würde, so pessimistisch war er nicht. Dabei war Hertha nach nicht einmal zwei vollständig abgespielten Minuten durch einen wunderschönen Kopfballtreffer von Marko Pantelic in Führung gegangen. Wie sich hinterher herausstellte war es das, was nicht hätte passieren dürfen. "Es ging zu einfach am Anfang", sagte Manager Dieter Hoeneß. "Mit diesem Start hätten wir es uns leichter machen können. Aber dann hätten wir bereit sein müssen, den einen Schritt mehr zu tun." Dieser eine Schritt fehlte dann die restlichen 88 Minuten überall auf dem Platz. Den Berlinern mangelte es an Laufbereitschaft, an Entschlossenheit und an Zweikampfpräsens, kurz: es fehlte an Power.

"Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber die Mechanismen haben nicht mehr gegriffen", sagte Kapitän Arne Friedrich. Es ist schwer vorstellbar, dass Favre in seiner täglichen, methodischen Arbeit unerwähnt ließ, dass die sich langsam ausprägenden Mechanismen nicht von selbst funktionieren, sondern schnelles Denken, schnelles Spielen und viel Laufen voraussetzen. Vielleicht wähnten sich einige Spieler schon weiter.

Das erste Mal in dieser Saison war Hertha als eindeutiger Favorit ins Spiel gegangen. Hertha hatte zwischenzeitlich den oberen Tabellenrand erobert, Rostock gerade erst den unteren verlassen. Hier die Mannschaft der Stunde, auf der andere Seite der Aufsteiger, dem bisher die Bundesligatauglichkeit abgesprochen worden war. Doch nach der raschen Führung agierte Hertha nicht selbstsicher, sondern selbstgefällig. Was Favre wohl vermutete. "Oh lala, das Tor kommt früh", hatte der Trainer gleich nach dem 1:0 für sich gedacht. Und wurde prompt bestätigt. Seine Spieler hätten etwas durchgepustet, plötzlich sei die Spannung verloren gegangen. Das alles mündete schließlich in "einem kollektiven, athletischen Defizit", wie es Favre sagte.

"Ja, da läuft etwas im Unterbewusstsein ab, und obwohl du weißt, dass du etwas ändern musst, kriegst du es nicht hin", sagte Pal Dardai. Hertha spielte den Rest des Spiels nur noch so mit. Hansa gab den Takt vor und spielte so, wie es Hertha eigentlich vor hatte. Die Rostocker waren in der Balleroberung energischer, ließen den Ball schnell zirkulieren und standen gut organissiert in der Defensive. Hertha dagegen wirkte vor allem in der zweiten Halbzeit überhastet, ja beinahe kopflos.

Die Frage, ob er als Trainer, der dieselbe Startformation wählte wie gegen Dortmund, sein Personal nicht hätte rotieren lassen sollen, beantwortete Favre entschieden: "Ich halte es für möglich, dass ein Profi auch zwei Spiele hintereinander gewinnen kann." Was er am Freitag beim Spiel in Gelsenkrichen gegen Schalke zu tun gedenkt, sei noch nicht sicher. Nur: "Diese Niederlage wirft uns nicht um", sagte Lucien Favre, "aber vor uns liegt noch viel Arbeit."

Berlin - Hertha BSC hat das zweite Spiel in Folge verloren. Beim FC Schalke 04 unterlagen die Berliner mit 0:1 (0:1). Vor 61.482 Zuschauern in der Veltins-Arena erzielte Rafinha das Tor des Tages per Elfmeter (44.).



Nach vier Spielen in Folge ohne Wechsel änderte Hertha-Coach Lucien Favre sein Team. Für den angeschlagenen Josip Simunic spielte Steve von Bergen in der Innenverteidigung. Mineiro ersetzte Pal Dardai und teilte sich die Position vor der Abwehr mit Andreas Schmidt, der für Patrick Ebert ins Team rutschte. Tobias Grahn spielte für André Lima, sollte allerdings nicht so offensiv agieren wie der Brasilianer.



Pantelic scheitert an Neuer



Mirko Slomka hingegen vertraute auf die Elf, die am Wochenende in Duisburg gewann. Jedoch mussten die Hausherren bereits nach neun Minuten wechseln. Der angeschlagene Halil Altintop machte für Peter Lövenkrands Platz. Der führte sich gleich gut ein und prüfte Hertha-Keeper Jaroslav Drobny mit einem Flachschuss (13.).



Die Gastgeber dominierten die Partie, kamen allerdings kaum zu Torchancen. Lediglich Kevin Kuranyi und Rafinha kamen gefährlich vor das Hertha-Tor. Die Berliner standen sehr defensiv und hatten erst in der 30. Minute den ersten Torschuss. Nach schöner Vorarbeit von Marko Pantelic verfehlte Schmidt den Kasten deutlich (30.). Diese Szene leitete die beste Hertha-Phase in der ersten Halbzeit ein. In der 31. Minute prüfte Pantelic Schalke-Keeper Manuel Neuer mit einer 20-Meter-Freistoß.



Von Bergen legt Jones



Kurz vor der Pause wagte Pantelic noch einmal einen Vorstoß, doch wieder scheiterte der Serbe an Neuer. Der Torwart der Schalker reagierte schnell, schlug weit nach vorne ab auf Lövenkrands, der Jones bediente. Dieser zog in den Strafraum und wurde von von Bergen per Foul gestoppt. Schiri Brych zögerte keinen Moment und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Rafinha nutzte die Chance und verwandelte zum 1:0 für die Hausherren. Dabei blieb es bis zur Pause.



Nach dem Wechsel kam Hertha deutlich besser ins Spiel. Ein erstes Achtungszeichen setzte Malik Fathi, der eine Ecke von Lucio knapp über das Tor köpfte (47.). Die Schalker tauchten kaum noch vor dem Hertha-Gehäuse auf. Die Berliner hatten mehr Spielanteile, ohne sich jedoch nennenswerte Chancen herauszuspielen. Nach einer Stunde kamen die Hausherren wieder besser in die Partie und hätten durch Westermann fast das 2:0 erzielt. Der Ex-Bielefelder zielte aus kurzer Distanz allerdings zu hoch (61.). Nur Sekunden später hatten die Herthaner Glück, dass Lövenkrands in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig unter Kontrolle brachte (62.).



Dominierend aber ohne Torerfolg



Hertha war zwar dominierend, die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Schalker. Nach einem Zuspiel von Lövenkrands verfehlte Kuranyi das Tor nur knapp (75.). Die einzig nennenswerte Szene hatte der eingewechselte Solomon Okoronkwo, der aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (78.). Zu diesem Zeitpunkt war Lucio nicht mehr im Spiel. Der Brasilianer verletzte sich am Knie. Für ihn kam Patrick Ebert.



In den Schlussminuten drückte Hertha auf den Ausgleich, richtig gefährlich wurde es aber leider nicht mehr. So blieb es bis zum Schluss beim knappen Sieg für Schalke 04. Am nächsten Samstag (06.10.07) erwartet Hertha den FC Energie Cottbus im Berliner Olympiastadion.



Statistik:



Schalke 04: Neuer - Westermann, Bordon, Rafinha, Pander (79. Kobiashvili) - Bajramovic, Ernst, Jones, Rakitic (76. Azaouagh) - Altintop (9. Lövenkrands), Kuranyi

Hertha BSC: Drobny - Chahed, Friedrich, von Bergen, Fathi - Schmidt, Mineiro, Grahn (65. Lima), Gilberto, Lucio (65. Ebert) - Pantelic (74. Okoronkwo)



Tor: 1:0 Rafinha (44. FE)

Zuschauer: 61.482

Schiedsrichter: Dr. Brych

Gelbe Karten: Westermann - von Bergen, Mineiro

AU Weia Jetzt auch noch das
Kreuzbandriss - Lucio fällt lange aus



Lucio wird vom Platz getragen
Berlin - Schon beim Hinsehen tat es weh. Als beim Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC in der 63. Minute Herthas Lucio mit dem einschussbereiten Peter Lövenkrands zusammenrauschte und der Hertha-Brasilianer voller Schmerzen liegen blieb, ahnten die über 60.000 Zuschauer, dass es sich um etwas schlimme Verletzung handeln muss.
Und diese Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Herthas Flügeflitzer zog sich in dieser Szene einen Kreuzbandriss und Teilabriss der Patellasehne zu und wird mindestens ein halbes Jahr fehlen. "Diese Diagnose war natürlich ein Schock", so Hertha-Arzt Ulrich Schleicher. Lucio wurde am Samstagvormittag ins österreichische Schruns geflogen, wo er bei Dr. Christian Schenk, einem Spezialisten für Skiunfälle, operiert werden soll. Schenk operierte vor zwei Jahren auch die schwere Ellenbogenverletzung von Christian Fiedler.

Vor dem Tor zu harmlos
Die Verletzung von Lucio war der negative Höhepunkt eines aus Hertha-Sicht unglücklichen Spielverlaufes. Nach anfänglichen Schwierigkeiten waren die Herthaner in der Veltins-Arena mindestens gleichwertig. Lediglich vor dem Tor blieben die Berliner zu harmlos. Dass es am Ende eine Niederlage in Gelsenkirchen gab, lag an einer einzigen Unachtsamkeit. Kurz vor der Pause legte der ansonsten souveräne Steve von Bergen Jermaine Jones und Rafinha verwandelte den fälligen Strafstoß zum einzigen Tor des Abends (44.).
Deshalb war Trainer Lucien Favre nur bedingt zufrieden. "Wir haben in der zweiten Halbzeit Reaktion gezeigt und gut gespielt. Das müssen wir aber über 90 Minuten schaffen." Die nächste Chance, dieses Manko zu verbessern haben die Herthaner am nächsten Samstag (06.10.07). Dann erwarten die Berliner den FC Energie Cottbus zum Derby im Olympiastadion. Lucio wird da aber leider nicht helfen können.

Stimmen zum Spiel

Lucien Favre: Wir hätten den Ausgleich erzielen können. Wir hatten zu viele Ballverluste, obwohl wir in der zweiten Halbzeit ganz gut gespielt haben. Schalke hat in der ersten Halbzeit sehr viel Power gemacht. Wir haben im zweiten Durchgang gut reagiert. Aber das müssen wir 90 Minuten schaffen, nicht nur eine Halbzeit. Auch hier lag es wieder an Details.
Mirko Slomka: Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und kurz vor der Halbzeit das Tor erzielt. Nach der Pause wurde Hertha stärker, obwohl wir immer noch die besseren Chancen hatten. Uns hat nach den vielen Spielen der letzten Wochen ein bisschen die Kraft gefehlt. Natürlich sind wir über den Sieg überglücklich.

Tränen flossen nach der Hammer-Verletzung
Lucio-Schock!
Operation in Österreich

Arne Friedrich will Lucio helfen, doch der krümmt sich nur noch vor bösen Schmerzen.

Berlin - Armer Lucio! Sein rechtes Knie ist kaputt. Völlig kaputt. Das Kreuzband ist durch. Das Innenband auch. Und die Patellasehne sowieso. Böser geht es nicht, was der Brasilianer in der 63. Minute beim 0:1 auf Schalke erlitt. Die Saison ist vorbei für den Hertha-Wirbelwind.
In der Nacht nach dem Spiel flossen Tränen. Viele Tränen. Bittere Tränen. Böser hätte die Diagnose in der Uni-Klinik in Essen nicht ausfallen können. Nichts ist mehr so wie vor dieser 63. Minute. Die das Fußballer-Leben des Brasilianers so schicksalhaft verändert hat.
1.30 Uhr war's, als die ganz böse Kunde zur Mannschaft kam. Damit war es vorbei mit der Nachtruhe für Lucien Favre. "Das ist eine niederschmetternde Diagnose", so der Trainer erschüttert. "Diese Verletzung ist ein Schock!"

Schon vorher hatte Mannschaftsarzt Dr. Ulrich Schleicher das Schlimmste befürchtet. Nach der Diagnose sagt er: "Lucio fällt sechs Monate aus. Mindestens." Noch böser: "Bei dieser Hammer-Verletzung ist für Lucio die Saison vorbei", so Co-Trainer Harald Gämperle.
Lucio machte den Rückflug nach Berlin gar nicht mit. An der Seite von Physiotherapeut David de Mel und Dolmetscher Alcir Pereira wurde Lucio nach Österreich geflogen. Nach Schruns (Vorarlberg), wo Hertha drei Mal im Sommer-Trainingslager war. Dort lernten die Berliner Dr. Christian Schenk kennen, einen Chirurgen. Der operiert in seiner Sportklinik die Ski-Asse aus Österreich, der Schweiz und aus Liechtenstein.
Mit dem Wunder-Chirurgen machte Hertha bereits sehr gute Erfahrungen. Als sich Christian Fiedler im Sommer 2005 eine böse Ellbogenverletzung zuzog, wurde auch der Torhüter von Dr. Schenk operiert. Manager Dieter Hoeneß ist froh über diese schnelle Hilfe: "Wir wissen, dass Lucio dort in allerbesten Händen ist."
Noch in der Nacht nahm Herthas medizinische Abteilung mit der renommierten Klinik Kontakt auf. Hoeneß: "Wir müssen das Beste für Lucio unternehmen. Es geht einfach nur darum, ihm so gut wie möglich zu helfen."
Der Schock dieser Hammer-Verletzung ist um so schlimmer, weil Lucio noch nie ausfiel. "Er hatte bisher keinerlei schwere Verletzungen", sagt Hertha-Doc Uli Schleicher.
Die Frage nach dem Schock heißt jetzt: Wie ist Lucio zu ersetzen. Er, der auf der linken Seite immer besser wurde. Die schnellste Lösung könnte sein, dass Gilberto wieder nach außen rückt. Dort, wo er bis vor dieser Saison starke Spiele ablieferte. Aber vorerst steht auch er unter Schock über den so traurigen Tag seines Landsmannes Lucio.

@Berliner Kurier