Mit Frings und den drei großen Fragezeichen

Comeback des "Chefs" steht bevor / Sanogo, Wiese, Borowski morgen nicht dabei?
Von Carsten Sander


BREMENSo schön das 8:1 gegen Arminia Bielefeld auch war - in den Köpfen der Werder-Profis hat es morgen Abend nichts mehr zu suchen. Denn noch in Träumerei über die Gala-Vorstellung zu verfallen, könnte im Champions-League-Heimspiel gegen Olympiakos Piräus fatale Folgen haben. "Wir müssen die acht Tore abhaken und vergessen", fordert Spielmacher Diego und warnt: "Wir dürfen uns nichts auf das Bielefeld-Spiel einbilden. Piräus - das wird ein Spiel mit ganz neuen Gesetzen."

Aber mit welchen? Ein Gesetz ist es bislang, dass Olympiakos in der Königsklasse auswärts kein Bein an die Erde bekommt. 31 Auftritte auf des Gegners Platz endeten allesamt sieglos. Bei dem Gesetz darf es gerne bleiben. "Aber wir sollten nicht den Fehler machen, zu glauben, dass Piräus deshalb automatisch nur auf Platz drei oder vier in der Gruppe landen wird. Das ist eine ganz clevere Mannschaft", sagt Bremens Sportdirektor Klaus Allofs.

Ein anderes Fußball-Gesetz wird Werder dagegen definitiv brechen. Never change a winning team - das kann Trainer Thomas Schaaf nicht einhalten, das will er vermutlich auch gar nicht befolgen. Denn Torsten Frings, der große Bremer Anführer, steht für die richtungweisende Partie (nach der 1:2-Niederlage in Madrid ist Werder bereits zum Siegen verdammt) wieder zur Verfügung. Comeback zehn Wochen nach dem im Testspiel in Paderborn erlittenen Innenbandriss. "Keine Beschwerden" vermeldete der 30-Jährige gestern nach dem Training und machte deutlich, dass ein Einsatz über 90 Minuten für ihn kein Problem sei. Kraft und Kondition würden stimmen, so Frings: "Ich habe in der Reha schließlich nicht nur Däumchen gedreht."

Thomas Schaaf und Klaus Allofs sind indes noch etwas zurückhaltender, wollen einen Frings-Einsatz noch nicht bestätigen. "Seine Gesundheit steht im Vordergrund, wir müssen vorsichtig sein. Schließlich haben wir noch die ganze Saison vor uns", bremst der Sportdirektor die Erwartungen. Und Coach Schaaf hat sich noch nicht einmal entschieden, "ob ich Torsten mit in den Kader nehme".

Vielleicht ist das aber nur ein kleines Versteckspiel, um den Gegner im Unklaren zu lassen. Defintiv keine Tricksereien sind dagegen die Fragezeichen, die noch hinter Tim Wiese (muskuläre Probleme) und Boubacar Sanogo (Adduktoren-Verletzung) stehen. Beide trainierten gestern nicht mit, bei beiden besteht aber noch eine Rest-Chance, dass sie rechtzeitig fit werden. Im Falle Wiese ist sie größer als bei Sanogo. Der Keeper will heute wieder trainieren. "Wir hoffen auf eine entscheidende Verbesserung bei ihm", meint Schaaf.

Sanogo bräuchte dagegen schon eine kleine Wunderheilung. "Es ist bei ihm nur ein bisschen besser geworden, deshalb sieht es nicht gut aus", erklärt der Trainer, der vermutlich auch nicht auf Tim Borowski zählen kann. Wegen seiner Rückenbeschwerden musste er gestern wider Erwarten pausieren - die Aussichten auf sein Comeback sind schlecht.

Quelle: Kreiszeitung

Klarheit: Frings/Borowski dabei, Wiese muss passen

Der Zettel mit dem 18-köpfigen Werder-Kader für das Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus war am Dienstagabend heiß begehrt. Dort stand es schwarz auf weiß: Torsten Frings und Tim Borowski kehren gleichzeitig nach ihren langwierigen Verletzungen in den Kader zurück. Damit trauen sich die beiden Nationalspieler nach nur wenigen Trainingseinheiten die Rückkehr auf die internationale Bühne zu. Noch vor einer Woche hatte das kein Werder-Fan zu hoffen gewagt.

Frings machte sogar Hoffnungen auf mehr: "Ich würde immer spielen, sobald ich mich fit fühle. Und wenn ich trainiere, bin ich auch fit." Selbstvertrauen würde der Nationalspieler genug mitbringen: "Wir müssen das Spiel dominieren, den Gegner unter Druck setzen. Dann schießen wir auch unsere Tore." Dabei könnte auch Tim Borowski helfen. Nach dem Abschlusstraining sagte er fröhlich: "Ich habe die komplette Einheit absolviert und mir geht es sehr gut."

Die Auflistung des Werder-Kaders hielt sogar weitere positive Überraschungen parat. So wurde deutlich, dass Thomas Schaaf sogar auf seinen Stürmer Boubacar Sanogo zurückgreifen kann. Der nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im Bielefeld-Spiel (Adduktorenprobleme) auf der Kippe stehende Ivorer beschränkte sich am Dienstagnachmittag zwar noch auf eine Laufeinheit, bekam aber grünes Licht. Somit besteht die Möglichkeit, das zuletzt so erfolgreiche Sturmduo Sanogo/Almeida (sieben Tore aus den letzten drei Partien) erneut auflaufen zu lassen.

Doch in dieser Werder-Saison wäre es nicht normal, wenn diesen guten Nachrichten nicht ein Dämpfer folgen würde. "Auf Tim Wiese müssen wir definitiv verzichten", verkündete Cheftrainer Schaaf nach dem Abschlusstraining. Der Torwart leidet seit dem Spiel gegen Arminia Bielefeld an muskulären Problemen im Oberschenkel und brach das Training am Dienstagnachmittag ab. So rückt Christian Vander in den Mittelpunkt: "Mit ihm haben wir einen geeigneten Ersatzmann", stellte Schaaf fest. Diese Meinung teilen auch Vanders Teamkollegen. "Ich weiß, dass ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann", sagte Per Mertesacker und Clemens Fritz wusste: "Wir haben immer einen guten Tormann. Ganz egal, wer von ihnen dort spielt."

Vander selbst sieht seiner Aufgabe cool entgegen: "Flutlicht, Champions League – natürlich freue ich mich auf das Spiel." Seine typische Gelassenheit gibt er dennoch nicht auf. "Bundesliga oder Champions League macht für mich keinen Unterschied. Ich muss alle Bälle halten, die auf mein Tor kommen."
Quelle: Werder.de

Ich denke an folgende Startelf:

------------Vander-------------
Pasanen-Naldo-Mertesacker-Tosic
------------Jensen-------------
Fritz-------------------Vranjes*
-------------Diego-------------
Rosenberg---------------Almeida

*evtl. Frings

Lange geführt – am Ende aber bittere Pleite gegen Piräus

Werder Bremen hat beim ersten Heimspiel dieser Champions-League-Saison gegen Olympiakos Piräus eine 1:3-Niederlage einstecken müssen. Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und gingen verdient durch Hugo Almeida in Führung (32.). Nach der Pause ließen sie sich aber das Spiel teilweise völlig aus der Hand nehmen und kassierten folgerichtig den Ausgleich durch Ieroklis Stoltidis (72.). Ein Sonntagsschuss von Christos Patsatzoglu (82.) brachte die Griechen in Führung, Darko Kovacevic vollendete einen Konter per Abstauber zum Endstand (87.). Werder ist damit nach zwei Spielen punktlos Letzter in Gruppe C

Auf mich hört ja niemand !
Werder als Bank zu nehmen ist ein Kardinalsfehler aber wie ist es denn Lyon, Liverpool und Milan ergangen ?
So gesehen befindet sich Werder in 'erlauchter Gesellschaft' - hilft aber leider nicht weiter...

Werder ist wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück:

...aber schuld war nicht Vander, sondern ALLE !

Abschlusstraining: Almeida fraglich - Sanogo dabei

Beim Abschlusstraining am Freitagmittag fehlte Hugo Almeida. Ein lädierter Fuß machte die Übungen für ihn unmöglich. "Er hat im Spiel gegen Piräus einen Schlag auf den Fuß bekommen", gab Cheftrainer Thomas Schaaf Auskunft über Almeidas Blessur. "Zur Stunde wird Hugo noch behandelt. Wir hoffen, dass er am Samstag einsatzbereit ist. Aber noch müssen wir abwarten." Die Busreise in den Westen trat der Portugiese mit der Mannschaft an.

Mit viel Einsatzwillen hingegen präsentierte sich Boubacar Sanogo. Nach überwundenen Adduktorenproblemen hält er einen Einsatz gegen Duisburg für möglich: "Für dieses eine Spiel wird es reichen. Die folgende Länderspielpause kommt mir dann sehr gelegen. Danach werde ich die Verletzung komplett überstanden haben."

Kevin Schindler wird am Sonntag bei der Partie von Werders U 23 dabei sein und deshalb nicht mit ins Ruhrgebiet reisen.

Im Kader für das Auswärtsspiel in Duisburg stehen folgende Spieler:
Vander, Pellatz, Pasanen, Mertesacker, Naldo, Tosic, Fritz, Borowski, Frings, Jensen, Vranjes, Diego, Andreasen, Harnik, Sanogo, Rosenberg, Almeida, Mosquera.

Mein Aufstellungstipp:
--------------Vander------------------
Pasanen - Naldo - Mertesacker - Tosic
--------------Frings------------------
Fritz--------------------------Vranjes
---------------Diego------------------
----Rosenberg--------------Almeida----

Überblick: Werders Profis auf Länderspielreise

Nach ihrem Comeback in die Bundesliga sollen Torsten Frings, Tim Borowski und Clemens Fritz nun auch wieder die deutsche Nationalmannschaft verstärken. Mit Verteidiger Per Mertesacker zählen damit vier Bremer zum deutschen Kader für die Spiele in Dublin gegen Irland (13.10.2007) und in München gegen Tschechien (17.10.2007). Schon gegen Irland bietet sich den Deutschen die Möglichkeit, mit einem Sieg die frühzeitige Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 zu erreichen.

Um eben dieses Ziel mit ihren jeweiligen Teams zu erreichen sind auch zahlreiche andere Werder-Spieler unterwegs.

Jurica Vranjes will mit der kroatischen Auswahl die Tabellenspitze der Qualifikationsgruppe E am Samstag, 13.10.2007, im Spiel gegen den Tabellenvierten Israel (17 Punkte) verteidigen. Die Kroaten liegen mit 23 Punkten aus neun Spielen vor den Engländern (20 Punkte) und Russland (18 Punkte). Am Mittwoch, 17.10.2007, testet Vranjes mit seinen Mannschaftskollegen Deutschlands Gruppengegner Slowakei in einem Freundschaftsspiel.

In Gruppe A konkurrieren Hugo Almeida und Petri Pasanen im Fernduell der Portugiesen gegen die Finnen. Zwar liegen die Nordmänner in der Tabelle zwei Punkte vor den Iberern, doch haben diese bislang ein Spiel weniger bestritten. Mit ihrem Doppelspieltag am 13.10.2007 gegen Aserbaidschan und am 17.10.2007 gegen Kasachstan hat Almeidas Mannschaft die Möglichkeit, an den Finnen vorbeizuziehen. Diese bestreiten lediglich eine Qualifikationspartie am 13.10.2007 in Brüssel gegen die Belgier. Zum freundschaftlichen Kräftemessen am 17.10.2007 empfängt Pasanen in Helsinki mit der finnischen Auswahl die Delegation aus Spanien.

Diese kommt dann gerade vom Qualifikationsspiel in Aarhus gegen Dänemark, zu dem die Bremer Leon Andreasen und Daniel Jensen eingeladen sind. Den Dänen bietet sich dabei die vielleicht letzte Chance, doch noch eine Fahrkarte zur Europameisterschaft zu lösen. Mit einem Sieg am Samstag (13.10.2007) gegen Spanien und am Mittwoch (17.10.2007) gegen Lettland würden die Dänen, die derzeit mit 14 Punkten nur an vierter Stelle rangieren, Boden auf die zweitplatzierten Iberer gut machen. Mit 19 Punkten liegen diese punktgleich hinter Schweden. Die Mannschaft von Markus Rosenberg zählt jedoch ein Spiel weniger. Der Bremer Stürmer trifft mit seinen Landsleuten am 13.10.2007 in Vaduz auf die Auswahl Liechtensteins und vier Tage später in Solna auf Nord-Irland. Mit zwei Siegen lösen sie ebenso wie die deutsche Auswahl vorzeitig ihr Ticket zur Endrunde in die Alpen.

Länderspiele außerhalb der EM-Qualifikation

Während sich die anderen Teams durch die Qualifikation schlagen, dürfen sich die Gastgeber der Europameisterschaft aus Österreich in Freundschaftsspielen messen. Dabei kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Bremer Stürmer: Boubacar Sanogo reist mit der Auswahl der Elfenbeinküste zum Spiel gegen Martin Harniks Österreicher. Nachdem beide Mannschaften schon zuvor eine Partie absolviert haben werden (Österreich am 13.10.2007 in Zürich gegen die Schweiz; Elfenbeinküste am 14.10.2007 in Barcelona gegen eine Auswahl Kataloniens), treffen sie am 17.10.2007 in Innsbruck aufeinander.

Diego und Naldo bereiten sich derweil in Rio de Janeiro mit der Selecao auf die Weltmeisterschaft 2010 vor. Für die Brasilianer beginnt die Qualifikation für das Weltturnier am Sonntag, 14.10.2007, mit einem Gastspiel in Bogota gegen Kolumbien. Drei Tage später trifft das Team von Trainer Carlos Dunga in Rio de Janeiro auf Ecuador.

Von Schritt zu Schritt - Alberto sieht Besserung

Aus einer ganz besonderen Perspektive verfolgten am Montagnachmittag zwei Zuschauer das Werder-Training. Zwei Piloten eines ADAC-Helikopters, der minutenlang über dem Trainingsgelände auf der Stelle "schwebte" sahen aus der Luft einen bemühten Carlos Alberto, der trotz seiner Schlafstörungen wieder einmal mit dem Team trainierte. Dass er sein Können nun auch wieder im Spiel mit der Mannschaft zeigen kann, ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Aufbauplans, erklärte der Brasilianer: „Ich spüre, dass ich Schritt für Schritt wieder in die Bahn finde. Die Ziele, die ich mir in den letzten Tagen gesetzt habe, konnte ich erreichen“, bestätigte Alberto den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen.

Cheftrainer Thomas Schaaf zeigte verhaltenen Optimismus: „Insgesamt gesehen geht es Carlos besser – wie viel besser genau, kann ich aber nicht sagen.“ Deshalb wollte Schaaf dessen Trainingseinsatz auch nicht überbewerten, hoffte aber auf Fortsetzung des positiven Trends: „Es kann sein, dass er diese Woche noch öfter mitmachen wird. Wir freuen uns natürlich über jeden Tag, den er dabei ist.“

Zwar stehen Frank Baumann und Patrick Owomoyela noch nicht wieder im Mannschaftstraining, aber die individuellen Einheiten, die beide mit Physiotherapeut Stefan Wolters absolvierten, deuten auf ihre baldige Rückkehr hin. Während der Heimpartie gegen den VfB Stuttgart erlitt Werders Kapitän bei einem Zusammenprall eine Außenbandverletzung im linken Knie. Owomoyela hatte kurz vor einem Comeback gestanden, als er sich Mitte September beim Aufwärmen vor dem Champions-League-Spiel in Madrid erneut verletzte.

Mit Tim Wiese lief ein weiterer Werder-Rekonvaleszent am Nachmittag auf. Der Torwart, der sich im Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte, abslovierte einen Test, dessen Auswertung jedoch noch aussteht. Cheftrainer Schaaf vertröstete auf Dienstag: „Tim hat den Test komplett durchlaufen. Wir warten aber morgen früh noch ab, um zu sehen, ob es besser geht.“

Quelle: werder.de

Tim Wiese verlängert bei Werder bis 2012

Torhüter Tim Wiese bleibt ein Grün-Weißer. Der 25-Jährige verlängerte am Freitagmittag seinen Vertrag vorzeitig bis 2012. Das gaben Werder und der Torhüter nach dem Abschlusstraining am Freitag bekannt. Wiese sagte zum Abschluss der Vertragsverhandlungen: "Wir haben uns auf die Konditionen für einen Vertrag einigen können, weil wir gar nicht so weit auseinander lagen. Ich habe noch einmal mit meiner Freundin darüber gesprochen und wir sind gemeinsam zu dem Schluss gekommen ist, dass Werder der beste Verein für mich ist. Ich spiele sehr gerne hier und hoffe, dass ich mit Werder noch einige Erfolge feiern kann."

Die sportliche Leitung der Werderaner bewertete die Vertragsverlängerung ebenfalls positiv. Geschäftsführer Klaus Allofs dazu: "Es ist sehr erfreulich, dass wir uns nun doch so schnell einigen konnten. Tim gehört zu den besten Keepern in Deutschland." Cheftrainer Thomas Schaaf hofft auf eine weitere positive sportliche Entwicklung des Torhüters. "Tim Wiese hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Daher freuen wir uns, dass wir den Weg gemeinsam fortsetzen können."

Tim Wiese wechselte im Sommer 2005 vom 1. FC Kaiserslautern zu Werder Bremen. Der Torhüter absolvierte in seiner Bremer Zeit bisher 54 Spiele in der Bundesliga und sammelte internationale Erfahrung in zahlreichen Champions-League-Spielen. Insgesamt kann er bereits auf 119 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verweisen.

Komm in Werders Arme!


Mit überwältigender Mehrheit ist Diego von der Vereinigung der Vertragsfußballer zum Spieler der vergangenen Saison gewählt worden. Diego, Ailton, Klose, Micoud, jetzt Sanogo: Ist Werder das ideale Biotop für sensible Profis?
Die VDV, die Vereinigung der Vertragsfußballspieler, hat vor kurzem Bremens Wuselmaus Diego zum besten Spieler der vergangenen Saison gewählt – eine Entscheidung, die an sich nicht wirklich verwunderlich erscheint. Schließlich hat der kleine Brasilianer gegen nahezu jeden Bundesligagegner sein Können mindestens einmal deutlich aufblitzen lassen. Solch rasante Geschwindigkeit, mit dem Ball am Schlappen klebend, technische Raffinessen und kreative Torgefahr hat die an Ballkünstlern nun wahrlich nicht reich beschenkte deutsche Eliteklasse lange nicht mehr gesehen.

Es wird mit Sicherheit aber auch das faire Spielverhalten des Bremers auf und neben dem Platz gewesen sein, das ihn bei der Wahl zum besten Spieler mit deutlichen 31 Prozent vor Shooting-Star Mario Gomez katapultiert hat. Den sterbenden Schwan hat der robuste Mittelfeldmann selbst bei grobmotorischen Defensivreihen nie gespielt, auch die ätzende Geste mit dem wackelnden Handgelenk, um für den Gegenspieler eine Karte zu fordern, hat man von Diego nicht gesehen. Da ziehen auch kernige Abwehrschlachtrösser den Hut.

Auffallend ist, dass auch der Vorjahressieger der VDV ein in Bremen aktiver Spieler war: Miroslav Klose wurde mit erdrückender Mehrheit von seinen Kollegen aus 1. bis 3. Liga zum Spieler des Jahres gewählt. Wobei sich hier nun erneut die Frage stellt, ob das nur am Können des jeweiligen Profis liegt – oder auch mit der allseits besungenen Atmosphäre für Fußballer in der Hansestadt zu tun hat. In Bremen, sagen die Bremer, spielt es sich einfach gut für die sensiblen Kicker.

Ein Heim für Ailton, Micoud und Miro

Beispiele gibt es zur Genüge: Ailton, der zwar erst ein knappes halbes Jahrzehnt Anlaufzeit benötigte, dann aber die Saison seines Lebens spielte, verwirrenderweise unter Träne dann doch die heimelige Umgebung verließ, um auf Schalke und in Istanbul unglücklich zu werden. Oder Johan Micoud, der zur Überraschung der französischen und italienischen Fußballanhänger plötzlich an der Weser Festakte auf dem Rasen zelebrierte. Zuletzt natürlich Miroslav Klose, nach der sensationellen WM 2002 in aller Munde, nach einer schwächeren Saison jedoch fix als One-Hit-Wonder verschrieen. Auch er ließ sich in die öffnenden Arme des SV Werder fallen, den Rücken tätscheln und sorgte schließlich in Form von über 50 Toren für befreiende Bäuerchen.

Auch Diego fühlt sich in Bremen so wohl, dass er gleich seinen Vertrag um ein Jahr verlängerte – in Zeiten, da die halbe Champions League vom Brasilianer schwärmt, ein beeindruckendes Zeichen. Seht her, hier geht’s mir gut!

Der nächste Kandidat für die Bremer Sorgenklappe hat sich auch schon eingespielt: Boubacar Sanogo fühlte sich nicht sonderlich willkommen in Hamburg und wechselte von der Elbe an die Weser. Nun trifft er am Fließband, an dauerhaftes Joker-Grinsen scheint ihm ins Gesicht gemeißelt zu sein – und der Rest der Liga wird sich wieder einmal fragen: Was haben die, was wir nicht haben?

Quelle: 11Freunde.de

Fritz -Einsatz gegen Lazio gefährdet

Die vielen Werder-Profis, die das Training unter Cheftrainer Thomas Schaaf am Montag absolvierten, waren ob der vergangenen Wochen ein noch etwas ungewohnter Anblick. Doch trotz der vielbeinigen Trainingsgruppe waren erneut einige pausierende Spieler zu registrieren. So vermissten die zahlreichen Zuschauer auf dem Trainingsgelände Nationalspieler Clemens Fritz. Cheftrainer Thomas Schaaf gab die Erklärung: „Clemens hat einen Schlag auf den Fuß bekommen und dadurch Probleme mit dem Sprunggelenk. Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt.“ Sein Einsatz gegen Lazio Rom steht somit auf der Kippe.

Ähnlich ist die Situation bei Hugo Almeida, der die Einheit am Nachmittag vorzeitig verließ. Der Stürmer klagte über „Probleme mit dem Magen“, so Schaaf, der für Mittwoch auf die Rückkehr seines Angreifers hofft.

Nicht gefährdet ist dagegen der Einsatz des Finnen Petri Pasanen, der am Dienstag mit einem leicht geschwollenen Auge trainierte, das er sich im Trainingseifer zuzog.

Per Mertesacker freute sich trotz der verletzten Kollegen über die generelle Tendenz zur größeren Traininsggruppe in den vergangenen Tagen. „Auch wenn wir noch lange nicht wieder die komplette Mannschaft zusammen haben, steigt die Qualität unseres Teams mit jedem Rückkehrer“, sagte der Verteidiger und schloss daraus: „Wenn der Kader nicht mehr so dünn ist, wie in der letzten Zeit, gehen wir auch mit wesentlich mehr Selbstvertrauen in die Spiele.“